cube | Das Kundenmagazin der KRUG Gruppe

Das Kundenmagazin der KRUG Gruppe 17 16 hinaus stark verunreinigt ist, bietet kaum Möglichkeiten für ein kostendeckendes Recycling und steht daher zurecht in der Kritik. Angesichts einer Menge von rund 150 Millionen Tonnen Kunststoffen, die jährlich weltweit zu Verpackungen verarbeitet werden, stehen wir hier tatsächlich vor einer Situation, die gemeinsames Handeln aller Beteiligten vom Erzeuger bis zum Verbraucher verlangt. Ein großes Problem ist dabei die Ansammlung unsachgemäß entsorgter Verpackungsabfälle in den Weltmeeren, die den Menschen Umfragen zufolge aktuell mehr Sorgen bereitet als die Gefahr durch den Klimawandel oder Atommüll. Diese Entwicklung begann Ende der 80er-Jahre mit der Entdeckung des Great Pacific Garbage Patch, eines heute rund 1,6 Millionen Quadratkilometer großen Müllstrudels im Nordpazifik. Dieser besteht zum Großteil aus Kunststoffver- packungen, die vom Wind ins Meer geblasen werden oder über Flüsse dorthin gelangen. Hier zeigen sich „Nachteile“, sich daraus Rezyklate herstellen lassen, die nicht nur öko- logische, sondern unter normalen Marktbedingungen auch kostenmäßig attraktive Vorteile gegenüber Neuware bieten. Solche Kunststoffanwendungen machen rund 10 % des weltweiten Kunststoffverbrauchs aus, liegen aber so gut wie gar nicht im Fokus der ablehnenden öffentlichen Meinung, denn wer möchte beispielsweise gerne auf die Versorgung mit Hilfe medizintechnischer Geräte verzichten. Folglich konzentriert sich das Kunststoffbashing nahezu ausschließlich auf die Fraktion derjenigen Kunststoffe, die in Form von kurzlebigen Produkten wie Verpackungen wahr- genommen werden. Hier tritt die Vielfalt der nutzbringenden, nachhaltigen Funktionen wie Schutz vor vorzeitigem Verderb oder energiesparender Transport hinter der allgegenwärtigen Müllproblematik zurück, die sich aus noch immer unzurei- chenden Sammelsystemen und einer nicht recyclinggerech- ten Materialwahl ergibt. Eine nur rund fünf Gramm wiegende Verpackung, die aus vielleicht sieben oder mehr funktionalen, nicht kompatiblen Kunststoffschichten besteht und darüber die Kunststoff gegenüber anderen Verpackungsmaterialien besitzt: seine Haltbarkeit und sein geringes Gewicht, die ihn lange sichtbar machen. Seitdem hat das Thema „Marine Littering“ stetig mehr Aufmerksamkeit erhalten. Tatsächlich etabliert sich in der Bevölkerung zunehmend eine gewisse Bereitschaft, den Einsatz von Kunststoffen (sprich: für Verpa- ckungen) zu verbieten. Dazu tragen sicherlich auch Kampag- nen von Umweltorganisationen wie der Ellen Mc Arthur Foun- dation bei, die mit drastischen Bildern von Kunststoffabfällen in den Mägen von Fischen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für das Thema generieren. Dabei haben Prognosen, dass 2050 mehr Kunststoffabfälle als Fische in den Weltmeeren schwimmen, eine große Wirkung entfaltet. Sonderfall Mikroplastik Wenn die Öffentlichkeit über kunststoffverschmutzte Ozeane redet, kommt sehr schnell auch das Schlagwort Mikroplastik ins Spiel. Als solches sind Kunststoffpartikel definiert, die kleiner als 5 mm sind. Sie werden entweder gezielt hergestellt, etwa als Peeling in Körperpflegeprodukten, oder sie entstehen durch den Zerfall von größeren Teilen aus Kunststoff. Sie sind nicht nur in den Weltmeeren, sondern fast überall auf der Erde und auch in praktisch allen Organismen nachweisbar. Mikroplastik ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht an sich gefährlich, denn Kunststoffe als solche sind nicht giftig und werden es auch nicht, wenn sie ins Wasser gelangen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich an ihnen Umweltgif- te aus dem Wasser anlagern, wodurch sich bisher noch nicht abschließend geklärte Gefahren für Flora und Fauna ergeben können. Problematisch ist also die Konzentration potenziell toxischer, im Meerwasser enthaltener Substanzen, die in hö- herer Konzentration gesundheitsschädlich werden können.

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